Dadurch dass wir Werte als kulturspezifische Schlüsselbegriffe begreifen, erhalten wir das Werkzeug um Kulturen zu analysieren. Und erst diese Analyse liefert das Verständnis und die Basis für eine gezielte kulturelle Transition, die den kulturellen Wandel und damit die Art, wie wir die Welt bewusst verändern können, prägt. Das gilt ebenso für die Kultur von Unternehmen, wie die politische Kultur einer Regierung oder die Subkultur einer Gruppe von Jugendlichen.

Werte sind Worte. Damit sind sie Bestandteil der menschlichen Sprache und der zwischenmenschlichen Kommunikation. Weil es unterschiedliche Sprachen gibt, stellen sie uns vor die Aufgabe der Übersetzung. Weil die Welt der Werte selbst vielfältig ist, werfen sie die Frage nach ihrer Rangordnung auf. Weil die Personen, die Werte in den Mund nehmen und sie hören, verschieden sind und in spezifischen Kontexten leben knüpfen sie jeweils eigene Bedeutungen, Erfahrungen und Hoffnungen an diese Werte.

Werte sind gefährlich. Ihre eigene Vielfalt und die Vielfalt ihrer Bedeutungen und Kontexte erzeugt unwillkürlich einen Raum für Mehrdeutigkeit. Es ist die Kunst der Kommunikation diesen Raum angemessen zu entfalten und zu bespielen. Wer einen Wert in den Mund nimmt, weckt das Potential das in ihm schlummert.