Mehr als 50 % der Mergers scheitern. Verantwortliche schreiben im Nachhinein die Gründe reflexartig den divergierenden Unternehmenskulturen zu. Wer Anpassungen und Transformationen schlecht plant, schlecht kommuniziert, schlecht organisiert und zum falschen Zeitpunkt mit den falschen Partnern in Angriff nimmt, gibt das hinterher nicht gerne zu. In solchen Fällen sind wolkige und esoterische Rechtfertigungen, die sich auf das Betriebsklima, die Kultur und die weichen Werte beziehen nützlich um die harten Fakten und Ursachen für das Scheitern weich zu zeichnen.
Tatsächlich erhöhen rechtzeitig durchgeführte Kulturanalysen die Chancen, für das Gelingen von Transformationen wesentlich. Im Verhältnis zu einem jährlichen, weltweiten M&A-Gesamtvolumen, von 3.596 Milliarden US-Dollar, das den vorläufigen Schätzungen von Statista für 2017 entspricht, ist der personelle, zeitliche und finanzielle Zusatzaufwand, der durch die Cultural Due Diligence (CDD) entsteht, geradezu marginal.
Wenn bei Finanztransaktionen die Zerschlagung eines Unternehmens im Vordergrund steht, ist der Kulturaspekt de facto nebensächlich. Für die Bereinigung des Marktes und Exit-Strategien gilt dasselbe. Die Quote, der fehlgeschlagenen Mergers, beträgt je nach Branche und Analysemethode, 50 – 80 %. Weil sie eben auch den Anteil der Übernahmen enthält, die den offen oder verdeckt geplanten Exit verfolgen, ist die Rede vom Scheitern relativ. Wenn also nach zurückhaltenden Schätzungen, nur die Hälfte aller Transaktionen scheitert, entspricht das einer Vernichtung von Ressourcen im Wert von 1753 Milliarden US-Dollar, für 2017.
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